Denk
mal
schutz
Weltweit unter Denkmalschutz
Völlig zu Recht.
Aus 5 Gründen:
1.
Muster einer vollkommenen Seilschwebebahn
1.
Als die Predigtstuhlbahn am 1. Juli 1928 ihren Betrieb aufgenommen hat, war das weltweite Echo eindeutig: In Bad Reichenhall steht die vollkommene Seilschwebebahn. Sie übertrifft alle bis dahin gebauten Seilbahnen an Eleganz, Geschwindigkeit und Kühnheit.
Die weithin sichtbaren Monumentalstützen symbolisieren die Beherrschung der Natur durch den Menschen und stehen für den Zeitgeist der 1920er Jahre. Die talwärts geneigten Stützen verstärken in ihrer Fernwirkung den himmelwärts gerichteten Schwung und die kühne Ästhetik der Anlage. Die gerade Linienführung mit einer Steigung von bis zu 75% war damals eine Sensation.
2.
Technik, die funktioniert
2.
Als die Predigtstuhlbahn am 1. Juli 1928 ihren Betrieb aufgenommen hat, war das weltweite Echo eindeutig: In Bad Reichenhall steht die vollkommene Seilschwebebahn. Sie übertrifft alle bis dahin gebauten Seilbahnen an Eleganz, Geschwindigkeit und Kühnheit.
Die weithin sichtbaren Monumentalstützen symbolisieren die Beherrschung der Natur durch den Menschen und stehen für den Zeitgeist der 1920er Jahre. Die talwärts geneigten Stützen verstärken in ihrer Fernwirkung den himmelwärts gerichteten Schwung und die kühne Ästhetik der Anlage. Die gerade Linienführung mit einer Steigung von bis zu 75% war damals eine Sensation.
3.
Schwebende Pavillons
3.
Die Predigtstuhlbahn war auch bei den Kabinen revolutionär. Die Wagen wurden erstmals mit neuen Materialien wie Aluminium und Plexiglas in Leichtbauweise hergestellt. „Gläserne Pavillons” haben sich die Reichenhaller gewünscht und die Firma Bleichert aus Leipzig hat sie geliefert. Ein völlig neues Design wurde entwickelt, das als Zwölfeck auch windschnittiger war als die früher üblichen klobigen Kastenwagen. Zusätzlich wurde ein Dämpfer angebracht, der auch heute noch das Schaukeln nach den Stützenüberfahrten abfedert. Die Fahrt war somit nicht nur Mittel zum Zweck, sondern ein Erlebnis für sich.
4.
Tragseile, die halten
4.
Die Predigtstuhlbahn markiert auch in der Seiltechnik eine Zeitenwende. Das Problem früherer Bahnen waren die häufigen Drahtbrüche im Tragseil. Das Tragseil der Predigtstuhlbahn stammt noch aus dem Jahr 1928 und ist immer noch so gut wie neu. Das liegt an zahlreichen Innovationen in der Drahtseiltechnik einerseits und an neuen Erkenntnissen zur Seilspannung andererseits.
Das Herz der Talstation ist deshalb auch der Spannraum, 14 Meter unter der Erdoberfläche gelegen. Dort sorgen 104 Tonnen Gewicht dafür, dass die Tragseile möglichst stark gespannt sind und die Seillinie steil nach oben geht. Für die damalige Zeit ein Novum. Der geniale Erfinder der modernen Seilschwebetechnik Alois Zuegg ließ in der Predigtstuhlbahn die damals mächtigsten Spanngewichte der Welt einbauen. Was heute Standard ist, war damals revolutionär.
5.
Gebaut für die Ewigkeit
5.
Die Gebäude der Predigtstuhlbahn gehören dem Baustil der „Neuen Sachlichkeit” an. Gleichzeitig wurden sie vom sogenannten „Heimatstil” geprägt.
Berg- und Talstation wurden 1927/28 erbaut und sind optisch auf die eigentliche Funktion reduziert. Der dominante Mittelbau für die Kabinen mit den Bahnsteigen tritt hervor, während die Warte-, Verwaltungs-, Lager- und Technikräume zurücktreten. Die Fensteröffnungen verkleinern sich nach oben hin und sollen die Höhe des Berges aufnehmen.
Das Bergrestaurant verstärkt den Charakter des Gipfels und stellt die Verlängerung der Stadt dar. Die Fassade weist deshalb eine formale Strenge auf. Auf Holz als Baumaterial wurde verzichtet. Für das mondäne und urbane Publikum sollte ein bewusster Gegensatz zu Almhütten geschaffen werden.
Am 17. September 2020 erhält die Predigtstuhlbahn den "Bayerischen Denkmalpflegepreis 2020" in Gold
Sechs bayerische Baudenkmäler und ihre Bauherren haben Bayerns Bauministerin Kerstin Schreyer und der Präsident der Bayerischen Ingenieurkammer-Bau, Prof. Dr. Norbert Gebbeken, am Donnerstag, den 17. September 2020, mit dem Bayerischen Denkmalpflegepreis 2020 ausgezeichnet.
Fünf Gewinner kommen aus Schwaben, einer aus Oberbayern: unsere denkmalgeschützte Nostalgieseilbahn.
Wie die Bayerische Ingenieurkammer-Bau München in ihrer Pressemitteilung informiert, zeichnete die Jury die Predigtstuhlbahn im Bereich “Private Bauwerke” mit Gold aus.
Die Jury begründete ihre Wahl wie folgt:
Die 1928 erbaute Predigtstuhlbahn in Bad Reichenhall ist die älteste im Original erhaltene Großkabinenseilschwebebahn der Welt. Die steile Steilstrecke von 2.400 Meter Länge besteht aus drei Seilbahnstützen mit Höhen zwischen 9 und 32 Metern und einer maximalen Seil-Spannweite von fast 1.000 Metern.
Nachdem sich an den drei Stützen massive Schäden abzeichneten, wurde das herausragende Ingenieurbauwerk unter schwierigsten Bedingungen aufgrund seiner geographischen Lage und der Witterung optimal in Stand gesetzt. Da die Sanierungsarbeiten während des laufenden Betriebs durchgeführt werden mussten, erfolgte der Materialtransport ausschließlich über Helikoptertransporte. Die weitestgehende Erhaltung der original Betonoberflächen zeichnet die Instandsetzung besonders aus. Durch den Verzicht auf Standardlösungen wurde ein Ergebnis erzielt, das nicht nur als vorbildlich denkmalverträglich bezeichnet werden kann, sondern sogar neue Maßstäbe setzt.
Wir bedanken uns herzlich für die hervorragende Beratung und Leistung des ausführenden Ingenieurbüros Dr. Schütz Ingenieure aus Kempten. Ebenso zollen wir größten Dank und Respekt der ausführenden Firma Schupp aus Stödtlen, die unter der Leitung von Inhaber Heiko Schupp monatelang unter widrigsten Umständen mit vollem Einsatz die umfassende Stützensanierung realisiert haben. Wir sind sehr stolz!